Chile, Irak, Libanon – aktuell entwickeln sich in verschiedenen Teilen der Welt Wellen sozialer Proteste gegen die herrschenden Systeme. Die Botschaft ist klar: Es reicht!
In Chile wehrten sich SchülerInnen und Studierende mit kollektivem Schwarzfahren gegen die geplante Erhöhung der Ticketpreise für die öffentlichen Verkehrsmittel. Schnell wurde klar, dass es weitaus um mehr geht: Marode Bildungs- und Gesundheitssysteme, leben unter dem Existenzminimum und extreme Armut treiben die Bevölkerung auf die Straße. Trotz der Zugeständnisse und Ankündigungen sozialer Reformen gehen die Proteste weiter.
Im Irak richten sich die Proteste gegen ein durch und durch korruptes System, mit gravierenden Folgen für die Bevölkerung: Heruntergekommene Infrastruktur und hohe Erwerbslosenrate. Von dem angekündigten 17-Punkte-Plan der Regierung zur angeblichen Besserung der sozialen Lage, der nur dazu dient, dass die Regierung weiter an der Macht bleibt, lassen sich die Protestierenden nicht beirren. Denn ihren Hauptforderungen, die Bekämpfung der Korruption und Verfolgung der Schuldigen für die aktuelle Lebenssituation, wird keine Beachtung geschenkt.
Gegen den herrschenden Konfessionalismus, der für eine kontinuierliche Verschlechterung der Lebenssituation sorgt, wird aktuell im Libanon gekämpft. Alle im Libanon lebenden religiösen Gemeinschaften demonstrieren gemeinsam und fordern den Rücktritt der Regierung. Sie habe genug von der konfessionellen Spaltung, die eine Aufteilung des Landes unter den religiösen Anführern ermöglicht und den Weg für neue Kriege freimacht.
Diese drei Beispiele sind brandaktuell und in diesen Tagen wird dort nach wie vor unerbittlich für eine Änderung des Systems gekämpft. Dass es den Herrschenden an den Kragen geht und sie vor den massiven sozialen Protesten zittern, sieht man daran, dass sie sich nicht anders als mit Waffengewalt zu helfen wissen. Das Militär wird eingesetzt und geht mit scharfen Geschützen gegen die Bevölkerung vor. Schon hunderte Demonstranten wurden ermordet. In den vergangenen Wochen konnten diese Szenarien auch in anderen Ländern der Welt beobachtet werden. Es gab Proteste und Angriffe auf die Herrschenden mit blutigen Auseinandersetzungen in Ecuador, Ägypten, Algerien und dem Sudan. Nicht lange ist es her, dass die Gelbwesten in Frankreich das Land lahmlegten.
Alle diese Kämpfe vereint das Bestreben nach einem besseren und fairen Leben in Frieden und Freiheit, jenseits von Ausbeutung und Unterdrückung. Die Perspektive ist eine solidarische Gesellschaft, in der unsere kollektiven Bedürfnisse im Mittelpunkt stehen, in der sich nicht einige Wenige auf dem Rücken der arbeitenden Klasse bereichern und ausschließlich in die eigene Tasche wirtschaften. Das ist nur möglich, wenn wir gemeinsam dafür einstehen und uns in unseren Kämpfen unterstützen.
Deshalb rufen wir dazu auf ein solidarisches Zeichen zu setzen und den kämpfenden Bewegung weltweit zu zeigen, dass sie nicht alleine sind. Wir unterstützen ihre Proteste Forderung nach einem Leben in Würde!
Nach unserer gemeinsamen Kundgebung wollen wir alle dazu aufrufen sich an der Demonstration der RiseUpForRojava-Kampagne zu beteiligen. Seit zwei Wochen greift die Türkei ein fortschrittliches Projekt in Nord-Syrien an. Unter Beschuss stehen Errungenschaften, wie die Gleichstellung von Mann und Frau und die Kollektivierung des sozialen Lebens. Errungenschaften für die wir alle auch einstehen und die wir verteidigen wollen. Zeigen wir der Bevölkerung in Rojava, dass sie nicht alleine sind und wir uns mit ihrem Kampf für ein friedliches Leben solidarisieren.
Hoch die internationale Solidarität!
Wenn ihr den Aufruf unterstützen möchtet, meldet euch.