Gefunden auf de.indymedia.org:
Mal wieder hat die Bundeswehr Stuttgart mit ihrer Werbung verschandelt. Mit zahlreiche Großplakate die Lust auf den “Dienst in deiner Heimat” machen sollen oder eine “sichere Zukunft” versprechen versucht sich das deutsche Militär als guten, krisensicheren Arbeitgeber darzustellen. Um klarzumachen dass der Dienst an der Waffe kein normaler Beruf ist haben wir die Plakate nicht unkommentiert hängen lassen.
Als Soldat ist man zu Auslandseinsätzen verflichtet. Derzeit sind ca. 4000 Soldaten in 13 Auslandseinsätzen um die ökonomischen und geostrategischen Interessen Deutschlands, oder genauer gesagt des deutschen Kapitals, mit der Waffe in der Hand zu vertreten. Das die Bundeswehr mit dem Slogan “Dienst in deiner Heimat” wirbt ist vor diesem Hintergrund völlig absurd.
“Meine Einschätzung ist aber, dass insgesamt wir auf dem Wege sind, doch auch in der Breite der Gesellschaft zu verstehen, dass ein Land unserer Größe mit dieser Außenhandelsorientierung und damit auch Außenhandelsabhängigkeit auch wissen muss, dass im Zweifel, im Notfall auch militärischer Einsatz notwendig ist, um unsere Interessen zu wahren, zum Beispiel freie Handelswege, zum Beispiel ganze regionale Instabilitäten zu verhindern, die mit Sicherheit dann auch auf unsere Chancen zurückschlagen negativ durch Handel, Arbeitsplätze und Einkommen. Alles das soll diskutiert werden und ich glaube, wir sind auf einem nicht so schlechten Weg.” – Horst Köhler, ehemaliger Bundespräsident
Auslandseinsätze sind seit dem Einsatz im Jugoslawienkrieg der der damaligen rot-grünen Regierung leider schon längst Normalität. Damals benötigte man dazu noch wie so oft eine Kriegslüge (“Hufeisenplan”) und sogar die Relativierung des Holocoust durch Joschka Fischer um den Kriegseinsatz zu rechtfertigen. Mittlerweile werden Einsätze ohne größere Öffentlichkeit vom Bundestag durchgewunken. Währenddessen nehmen die Bundeswehreinsätze im Inneren kontinuierlich zu, auch Corona-Pandemie wird von de Bundeswehr hierfür öffentlichwirksam genutzt um sich als Helfer in der Not darzustellen. Dabei ist es offensichtlich sinnvoller mehr in das Gesundheitssystem zu investieren anstatt in neue Kampfjets, Panzer und bewaffnete Drohnen.
Rassismus und Sexismus gibt es leider in der gesamten Gesellschaft verbreitet, aber auch hier hat die Kameradschaft Bundeswehr eine Sonderrolle: Die immer wieder auftauchenden faschistischen Netzwerke (Hannibal, Uniter, Nordkreuz), offener Rassismus in der Eliteeinheit KSK oder alltäglicher Sexismus bis hin zu sexualisierter Gewalt durch Vorgesetzte und die regelmäßige Verharmlosung und Vertuschung dieser strukturellen Missstände gibt es in diesem Umfang wohl nur noch bei der Polizei.
Das alles sind keine neuen Probleme oder bedauerliche Einzelfälle sondern mittlerweile Teil des militaristischen Normalzustandes. Gegen diesen gilt es, zusammen und organisiert, vorzugehen!
Krieg dem Krieg!