Krise, Krieg, Teuerungen – Gemeinsam als Klasse kämpfen!
Fühlst du dich auch als würdest du im Hamsterrad rennen? Seit Jahren folgt eine Krise der nächsten. So verschieden die Krisen auch erscheinen, ihre Auswirkungen werden auf uns Beschäftigte abgewälzt und treffen uns besonders:
Energie- und Gaskosten, Lebensmittel- und Spritpreise sowie Mieten steigen, während unsere Löhne effektiv sinken. Die Teuerungen und die rasant steigende Inflation bringen langfristige Existenzängste und Nöte mit sich. Die Reaktion der Regierung darauf sind ein paar lächerliche Bezuschussungen, die uns für drei Monate „entlasten“ sollen, während genau diese Krise genutzt wird, um die Interessen von Finanz und Wirtschaft zu sichern. Seit Jahren kämpfen wir als Beschäftige um Lohnerhöhung und Verbesserungen, die nicht mal die Inflation abdecken und wir somit einen Reallohnverlust haben. Dabei stellt die Bundesregierung über Nacht 100 Mrd Euro für Aufrüstung zur Verfügung. So werden aktuell Kriegsvorbereitungen getroffen für Kriege, die erst durch Konkurrenz zur Durchsetzung von Einfluss- und Machtsphären entstanden sind und entstehen. Die aus unserem Steuergeld kommenden 100 Mrd Euro für Aufrüstung und Krieg sind nicht in unserem Interesse, weil schlussendlich diese Kosten wir und die von Krieg betroffenen Bevölkerungen tragen müssen.
Sei es die Corona-Pandemie, in der milliardenschwere Rettungspakete für Konzerne geschürt wurden, während Kolleg:innen im Produktionsbereich massenhaft entlassen und in Kurzarbeit gesteckt wurden. Eine Pandemie, in der Politiker:innen mit Maskenaffairen sich die Taschen gefüllt haben, während Kolleg:innen im Gesundheitswesen und im Sozial- und Erziehungsdienst unter schwersten Arbeitsbedingungen, Personalmangel und unzureichender Bezahlung mit ihrer Gesundheit dafür bezahlen mussten. Gerade sogenannte reproduktive Berufsfelder, die hauptsächlich von Frauen ausgeübt werden, trifft diese Pandemie besonders. Da sie neben ihrer Lohnarbeit, die Betreuung von Kindern und Angehörigen übernehmen mussten und ins häusliche Umfeld gedrängt wurden. Die Folgen dieser dieser doppelten Belastung sind: stetige Überlastung, verfestigte Rollenbilder, Gewalt gegen Frauen* und eine Zukunft in Altersarmut.
Sei es die Klimakrise, die als Vorwand genutzt wird, um in der Auto und Elektroindustrie Stellen abzubauen und Produktionsstandortverlagerungen durchzuführen. Obwohl die Maßnahmen nicht dem Klimaschutz dienen, sondern die Gewinne der Automobilkonzerne schützen. Und gerade die profitorientierte Produktionsweise weiter fortgeführt wird, die diesen Klimawandel herbeigeführt hat.
All diese Krisen haben die gleichen Ursachen. Sie basieren auf einem kapitalistischen Wirtschafts- und Gesellschaftssystem das Profit und Wachstum über die gesellschaftlichen Bedürfnisse stellt. Diejenigen, die das ausbaden müssen, sind wir, die höhere Arbeitsdichten ausgleichen, schlechtere Arbeitsbedingungen ertragen oder Existenzangst durch potenziellen Stellenabbau haben müssen. Auch wenn die Bedingungen in den Branchen unterschiedlich sind, haben wir alle die selben Interessen – bessere und sichere Arbeitsbedingungen, mehr Gehalt und ein Leben das lohnenswert ist. Die vergangenen Arbeitskämpfe und Tarifrunden werden immer mühsamer und setzen punktuell an diesen Forderungen an. Die erkämpften Ergebnisse sind nur von kurzer Dauer und decken unseren Bedarf nicht ab, da sie von Krisen durch Preisanstiege schnell wieder rückgängig gemacht werden.
Das kann für uns keine Zukunftsperspektive sein. Egal ob wir in der Elektro- und Autoindustrie, im Sozial- und Erziehungsdienst, im Krankenhaus oder Gesundheitswesen, im Lieferdienst oder in anderen Berufen arbeiten – nur wenn wir branchenübergreifend als lohnabhängige Klasse für unsere Interessen zusammenstehen, können wir sie auch erreichen. Dafür wollen wir am 1. Mai, am internationalen Kampftag der Arbeiter:innen, unsere meist isolierten Kämpfe zusammenführen. Kämpfen wir gemeinsam für eine solidarische Gesellschaft, in der nicht einige wenige kontrollieren wie oder was produziert wird, einzig um ihre eigenen Taschen zu füllen. Sondern in der unsere Arbeit der Gesellschaft zugutekommt und nach ihren Bedürfnissen ausgerichtet ist. Und in der Krieg und Krisen der Vergangenheit angehören.
Die vergangenen Auseinandersetzungen in den Tarifrunden oder die Angriffe der Arbeitgeber auf uns machen deutlich, dass der gewohnte Kuschelkurs der Sozialpartnerschaft Seitens des DGB nicht ausreicht. Was wir brauchen, sind offensivere Auseinandersetzungen und direkte Konfrontationen für unsere Interessen. Deshalb rufen wir als Kolleg:innen aus verschiedenen Branchen zum antikapitalistischen und klassenkämpferischen Block auf der DGB Demonstration am 1. Mai auf.
Jetzt liegt es an uns, mobilisieren wir unsere Kolleg:innen, durchbrechen wir die Ohnmacht und machen laut und deutlich, dass eine bessere Welt nötig ist.
1maiaufdiestrasse.info