Die bundesweite Vernetzung #NichtaufunseremRücken hatte für den 7. November zu einem Aktionstag aufgerufen. In Stuttgart beteiligte sich die Organisation Solidarität und Klassenkampf mit einer Kundgebung. Im Anschluss wurde noch das Wahlkampfbüro vom Oberbürgermeister Kandidaten Frank Nopper besucht. Dieser ist Mitglied im Vorstand des Kommunalen Arbeitgeberverbandes.
Hier der Bericht von Solidarität und Klassenkampf zu den Geschehnissen des Tages: Zum heutigen Aktionstag „Ihre Krise nicht auf unserem Rücken – als Klasse kämpfen“ versammelten sich rund 80 Leute am Rotebühlplatz. Anlass war die nach wie vor präsente Wirtschaftskrise, die auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen wird. Fast jede Woche kommt es zu Werkschließungen und Meldungen von Jobaubbau, währenddessen kriegen die Kapitalisten Milliardengeschenke von der Bundesregierung. In der Tarifrunde des öffentlichen Dienstes mussten Hundertausende Arbeiter*Innen kämpfen um gerade mal einen Inflationsausgleich und einen kleinen Corona Bonus zu bekommen- Banken wurden, ohne mit der Wimper zu zucken, von Regierungen mit Milliarden Beträgen gestützt.
In diesem System müssen wir dauernd kämpfen, dauernd arbeiten, um ein halbwegs gesichertes Leben zu haben. Höchste Zeit für ein anderes! Deshalb haben wir verschiedene Aspekte der Krise aufgegriffen und versucht aus der Perspektive der Beschäftigten zu kritisieren.
Zu Beginn der Kundgebung gab es eine Schilder Aktion, die verdeutlichte, was die richtige Antwort auf angekündigten Jobabbau ist – Streik! Mehr dazu seht ihr auf den beigefügten Bildern.
Reden wurden von der Betriebsgruppe der Stuttgarter Jugendhausgesellschaft, von einer Kollegin vom KH Ludwigsburg, von dem Zusammenschluss „Alles für die Crew“ der Beschäftigte aus der Veranstaltungsbranche organisiert, von dem Aktionsbündnis 8. März, sowie von Vincenzo Basile, Betriebsratsvorsitzender von Bosch Bietigheim gehalten.
Die STJG Betriebsgruppe und die Kollegin aus der Pflege boten eine Perspektive aus dem Öffentlichen Dienst, ordneten das Tarifergebnis ein und kritisierten es als zu wenig.
Der Redner von „Alles für die Crew“ sprach über die Schwierigkeiten der Veranstaltungsbranche, die besonders hart durch den neuen Lockdown getroffen wurde, ähnlich wie viele Beschäftigte im Gastro Bereich- die teilweise gar keinen Lohn für November bekommen werden.
Die Rednerin des Aktionsbündnis 8. März betonte die Perspektive der Frauen in Betriebskämpfen aber auch darüber hinaus- als doppelt durch Lohnarbeit und Arbeit zu Hause unterdrückte Gesellschaftsgruppe, und nahm Bezug auf Frauen*streiks und Kämpfe in Südamerika und vor allem in Polen.
Vincenzo Basile berichtete von dem Kampf im Bosch Werk Bietigheim, den wir schon länger unterstützen. Er bedankte sich für die Unterstützung und signalisierte die Streik- und Kampfbereitschaft der KollegInnen im Werk.
Im Anschluss an die Kundgebung zogen wir mit einer spontanen Demonstration vor das Wahlkampfbüro des OB Kandidaten Frank Nopper. Nopper ist als Mitglied im „Kommunalen Arbeitgeberverband“ direkt an den Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst beteiligt gewesen.
Und wir sollten klar machen dass er nicht auf unserer Seite steht! Wir verschönerten sein Büro ein wenig mit Plakaten, die Nopper eben als das entlarven, was er wirklich ist: Ein Feind aller Beschäftigten. Mehr dazu in den Bildern unten.
Im Anschluss an unseren Aktionstag beteiligten wir uns an Aktionen gegen den Wahlkampfabschluss der AfD. Auf die Krise kann es keine rassistischen und reaktionären Antworten geben. Einen Bericht dazu findet ihr beim Antifaschistischen Aktionsbündnis Stuttgart und Region.
Hier die Plakate von der Aktion am Wahlkampfbüro von Frank Nopper: