In Solidarität mit dem – inzwischen beendeten – Hungerstreik von Tausenden Gefangenen in der Türkei fand am Wochenende ein Soli-Demo in Stuttgart statt. Die Initiative Kurdistan Solidarität hat dazu einen Bericht mit Bildern veröffentlicht.
Zum Ende des Hungerstreiks aus der Pressemitteilung von Civaka-azad:
Am 7. November 2018 begann die Abgeordnete der HDP (Demokratische Partei der Völker) Leyla Güven, im Gefängnis von Amed (Diyarbakir) einen unbefristeten Hungerstreik. Die 54-jährige Politikerin fordert die Aufhebung der Isolation Abdullah Öcalans auf der Gefängnisinsel Imrali. Sie hat eine Protestbewegung initiiert, der sich tausende Menschen angeschlossen haben. Die Hungerstreikaktionen in den türkischen Gefängnissen haben am 16. Dezember letzten Jahres begonnen. Zum 1. März beteiligten sich tausende Gefangene an der Aktion. Am 30. April und am 10. Mai sind jeweils 15 politische Gefangene aufgrund der anhalten den Ignoranz der türkischen Regierung ins „Todesfasten“ getreten.
Erstmals nach rund acht Jahren haben die AnwältIinnen des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan ihren Mandanten auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali besucht. Der erste Besuch auf der Insel im Marmarameer fand bereits am 2. Mai 2019 statt. In der Erklärung deutete Öcalan auf folgendes hin: „In diesem historischen Prozess, den wir durchlaufen, ist eine tiefgreifende gesellschaftliche Versöhnung erforderlich. Für die Lösung der Probleme besteht starker Bedarf an einer Methode demokratischer Verhandlungen, jenseits jeglicher Polarisierung und Konfliktkultur.“
Der letzte Besuch der Anwälte fand am 22. Mai 2019 statt. In einer heutigen Pressekonferenz in Istanbul teilten diese die Erklärung Öcalans mit der Öffentlichkeit mit. In einem direkten Brief Abdullah Öcalans an die AktivistInnen, die sich im Hungerstreik und im Todesfasten befinden, ruft dieser dazu auf, ihre Aktion zu beenden: „Ich rufe alle FreundInnen, die sich im Hungerstreik und im Todesfasten befinden, dazu auf, ihre Aktion zu beenden. Ich kann mit Gewissheit sagen, dass der in Bezug auf meine Person gerichtete Zweck eurer Aktion ihr Ziel erreicht hat.“ Die Anwälte erklärten allerdings, dass es sich bei den nun erlaubten Treffen mit Öcalan nicht um die Existenz einer Verhandlungsphase handle.