An der Gewerkschaftsdemonstration beteiligten sich etwa 3000 bis 4000 Menschen und damit deutlich mehr als im vergangenen Jahr. Sie führte vom Arbeitsamt zum DGB-Fest auf dem Schlossplatz. Vom Schlossplatz aus beteiligten sich etwa 50 Menschen an einer unangemeldeten Demonstration zum Auftakt der revolutionären Demonstration am Marktplatz. Der Versuch der Polizei diese Demonstration kurz vor dem Marktplatz aufzuhalten scheiterte. Die revolutionäre 1. Mai Demonstration startete mit einem Redebeitrag zur Notwendigkeit kämpferischer und revolutionärer Positionen und einer Kritik an der Gewerkschaftsführung. Danach folgte eine Rede, die die Gefahr von Nationalismus und rechten Positionen als vermeintliche Lösungsvorschläge auf die aktuelle Situation thematisierte.

Nach dem Start der Demo wuchs sie auf etwa 300 bis 400 Menschen an. Das anfängliche Polizeispalier am Rand der Demonstration und ein Beamter des polizeilichen Staatsschutzes in der Demo entfernten sich nach Protesten zumindest um einige Meter von der Demonstration. Es ist aber zu hoffen, dass bei den nächsten Demonstrationen entschlossener gegen solche Polizeiprovokationen vorgegangen wird.
An der 1. Zwischenkundgebung vor dem Ausländeramt in der Eberhardstrasse wurde die Situation von Flüchtlingen und MigrantInnen thematisiert und zur Solidarität mit ihnen aufgerufen. An der zweiten Zwischenkundgebung gab es einen Redebeitrag zum 8. Mai, dem 60. Jahrestag der Befreiung vom deutschen Faschismus und zum aktuellen Abbau sozialer Sicherungen mit Schwerpunkt der Situation im Gesundheitswesen. Auch wurde dort auf die aktuelle Situation des von der Räumung bedrohten Jugendhauses OBW9 hingewiesen.
Beendet wurde die Demonstration mit einer Rede zur Notwendigkeit von Organisierung und zu revolutionären Perspektiven.
Nach der Demonstration fand der 1. Mai für viele seinen Ausklang bei verschiedenen 1. Mai Festen, wie im Clara-Zetkin Waldheim in Sillenbuch oder im BAZ 110. Immerhin eine kleine Delegation beteiligte sich am Nachmittag aber auch noch bei den kämpferischen Aktivitäten zum revolutionären 1. Mai in Zürich.

Für eine regionale Mobilisierung ist die Zahl von 300 bis 400 Menschen bei der revolutionären 1. Mai Demonstration ein Erfolg auf dem es weiter aufzubauen gilt. Wir werden auch in den nächsten Jahren zum 1. Mai aktiv sein, mit dem Ziel am internationalen Kampftag der Klasse der Lohnabhängigen auch in Stuttgart revolutionäre Aktivitäten zu etablieren und auszubauen.

…in anderen Städten

In zahlreichen Städten in Deutschland fanden Demonstrationen und Aktivitäten zum 1. Mai statt. An den Gewerkschaftsdemonstrationen beteiligten sich insgesamt etwa 500 000 Menschen. Dort wurde vielfach auch handfeste Kritik an der Gewerkschaftsführung und Vertretern der Sozialdemokraten geübt – die Eierwürfe auf Müntefering haben beispielsweise bundesweit für Aufsehen gesorgt.
Auch eigenständige revolutionäre Mobilisierungen fanden in einigen Städten statt, an ihnen beteiligten sich jeweils mehrere hundert bis mehrere tausend Menschen.

Die Versuche der Nazis, den 1. Mai für sich zu besetzen wurden in diesem Jahr wieder sehr entschlossen und militant beantwortet. In Leipzig, Nürnberg und Worms wurden ihre Aufmärsche durch antifaschistische Aktionen erheblich beeinträchtigt und teilweise abgebrochen. Durch zahlreiche militante Angriffe wurde ihnen verdeutlicht, dass Antifaschismus ein wichtiger Bestandteil der revolutionären Aktivitäten am 1. Mai ist und wir ihnen nicht nur an diesem Tag keineswegs die Strasse überlassen.

In diesem Sinne:
Für einen revolutionären 1. Mai 2006!

Rede der Revolutionären Aktion