Bericht der Initiative Klassenkampf: Am gestrigen Montag, 1. Juli, beteiligten sich mehr als 500 Menschen an einer Kundgebung und Blockaden des „12. Immobiliendialogs Region Stuttgart“. Das Stelldichein von Immobilienhaien und Politik findet jährlich im Stuttgarter Rathaus statt. Dieses Jahr riefen das Aktionsbündnis Recht auf Wohnen und das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 zu einer Kundgebung auf dem Marktplatz auf.
Nach der Kundgebung gab es eine Demo rund um das Rathaus. Vor dem Nebeneingang, der für den Immobiliendialog als Eingang vorgesehen war, blieben die DemonstrantInnen stehen und blockierten den Zugang für etliche VertreterInnen der Immobilienlobby. Auch der Haupteingang des Rathauses wurde blockiert, nachdem er als Ausweicheingang benutzt werden sollte.
Die Immobilienlobbyisten waren ersichtlich überrumpelt und wurden teilweise handgreiflich, die anwesende Polizei schien zunächst überrascht von der Entschlossenheit und Effektivität der Blockaden. Gegen Ende der Blockade griff die Polizei dann unvermittelt BlockiererInnen an, wenige wurden kurzzeitig festgesetzt, die meisten wurden auf Druck der Menschenmenge aber wieder freigelassen. Etwa eine halbe Stunde nach Beginn des Immobiliendialogs wurde die letzte Blockade dann selbstbestimmt aufgelöst. Wieviele Anzug- und KostümträgerInnen gar nicht oder zu spät zu der Veranstaltung kamen ist nicht bekannt, es dürften jedoch einige Dutzend gewesen sein.
So gab es einen starker Ausdruck von vielen Betroffenen der Wohnungsnot, des Mietenwahnsinns und der Verdrängung. Es wurde klar, dass Profiteure dieser Situation sich in Stuttgart nicht mehr unbedingt ohne Widerstand von unten versammeln können.
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