In den Philippinen kämpfen zehntausende Menschen für eine kommunistisch geführte Revolution. In den Wäldern Indiens gibt es seit Jahrzehnten Gebiete die die Armee nur mit der Waffe im Anschlag betreten kann. In Nepal, Afghanistan, Peru und dutzenden anderen Ländern gab und gibt es revolutionär-kommunistische Bewegungen die in Deutschland weitgehend unbekannt sind. Warum eigentlich?
Als der sowjetische Sozialismus und die mit ihm verbundenen Staaten Anfang der 1990er zusammenbrach und der chinesische Sozialismus schon lange zum Kapitalismus zurück entwickelt wurde, begannen maoistische Parteien mit ihren Revolutionen die bis heute andauern. Linke in den Zentren des Imperialismus müssen sich die Frage stellen wieso diese Bewegungen existieren und immer noch kämpfen. Was können sie uns also sagen?
Von Indien über die Philippinen bis nach Rojava und die Türkei gibt es Bewegungen die sich als explizit „Maoistisch“ verstehen und bewaffnet kämpfen. Sie berufen sich bewusst auf Mao Zedong und die chinesische Revolution. Sie grenzen sich von anderen Ideen ab und behaupten es brauche den Maoismus für die Befreiung der Welt von Imperialismus und Kapitalismus. Wieso tun sie das?
Wir wissen: wenn wir die Welt wirklich verändern wollen, dann kommt es auf die Praxis an. Deshalb beschäftigen wir uns mit den Bewegungen die die Welt auch wirklich ändern. Woher kommt also die Praxis der maoistischen Bewegungen und Parteien? Welche Prinzipien liegen ihr zu Grunde? Können sie uns helfen die Welt auch in Deutschland zu ändern?
Joshua Moufawad-Paul ist Philosophie-Dozent aus Kanada und folgt seit Jahren den maoistischen Bewegungen. Er selbst ist seit Jahrzehnten in der revolutionär-kommunistischen Bewegung Kanadas aktiv. In seinen Büchern, Interviews und Texten nähert er sich der Theorie der maoistischen Bewegung aus der Perspektive eines Kommunisten der in einem imperialistischen Land lebt.