In Stuttgart und vielen anderen Städten gab es am Antikriegstag Aktionen und Demonstrationen. Hier der Bericht der bundesweiten Kampagne “Offensive gegen Aufrüstung” und vom Offenen Treffen gegen Krieg und Militarisierung zu den Aktionen in Stuttgart und Fellbach.
Stuttgart & Fellbach
In Stuttgart beteiligten sich 300 Menschen an der von der VVN/BdA und DGB organisierten Kundgebung am Mahnmal für die Opfer des Faschismus. Das Offene Treffen gegen Krieg und Militarisierung Stuttgart führte dort ein Antikriegstheater auf – darin wurde der Aufrüstungskurs der Regierung skizziert und aufgegriffen wie wichtig es ist, dass die Friedensbewegung sich klar antifaschistisch aufstellt und keine gemeinsame Sache mit Rechten und Verschwörungstheoretiker:innen macht.
In Fellbach gab es eine kämpferische Demonstration durch die Innenstadt mit mehreren Reden, lauten Parolen und einer sichtbaren Beteiligung der “Offensive gegen Aufrüstung”. Auf der Zwischenkundgebung hat ein Gewerkschafter den Klassencharakter von Kriegen hervorgehoben und sich für eine klassenkämpferische Antikriegspolitik auf der Straße, im Betrieb und Gewerkschaft ausgesprochen. Nur so können die Kriege von morgen verhindert werden. Auch Der tote Soldat von Bertold Brecht besuchte die Kundgebung und zeigte wiedereinmal wie sinnlos und brutal Kriege sind (Bericht und Fotos)
Bericht: https://otkm-stuttgart.org/2023/09/02/antikriegstag-in-stuttgart-und-fellbach/
Offensive gegen Aufrüstung
Deutschlandweit sind tausende Menschen am Antikriegstag auf die Straße gegangen. Auch als Bündnis “Offensive gegen Aufrüstung” hatten auch wir zu einer Beteiligung am Antikriegstag aufgerufen. Mit einem Aufruf, Bannern, Schildern und Plakaten lag unser Fokus auf dem Kriegskurs der deutschen Regierung und der von der Ampel-Regierung ausgerufenen “Zeitenwende”. Die Marschrichtung und Folgen der “Zeitenwende” zeigen sich immer deutlicher: Der Verteidigungshaushalt wird mit Milliarden aufgepumpt, während in den Bereichen Soziales, Bildung und Gesundheit eine rigide Sparpolitik eingeleitet wird. Der gegen Russland entfachte Wirtschaftskrieg zieht der einfachen Bevölkerung das Geld aus den Taschen, was sich gerade in den zahlreichen Teuerungen der letzten Zeit sehen lässt. Und die Regierung trägt zur weiteren Kriegseskalation in der Ukraine bei, indem immer schwerere Geschütze und Wafefn in die Ukraine geliefert werden.
Deshalb haben wir am Antikriegstag unsere Position klar gemacht: Kriege bringen den Menschen Tod, Verletzung, Hunger, soziale Entwurzelung und der gesamten Umwelt massive Zerstörung. Die Arbeiter:innen auf allen Seiten leiden unter dem Krieg. An der Front sterben nicht etwa Politiker:innen, Konzernbosse und Generäle, sondern die einfache Bevölkerung. Es ist außerdem kein Geheimnis, dass Krieg nach Außen immer auch die Einschränkung von Freiheits- und Arbeitsrechten und politischer Opposition nach Innen bedeutet. Gerade in diesen Zeiten brauchen wir jede Regung, die dem Kriegskurs der Regierung entgegentritt: Gegen den Sparkurs zugunsten der Kriegskassen, gegen die Machenschaften der Rüstungsindustrie und gegen Bundeswehrpropaganda.
Aktionen am Antikriegstag 2023
Rüstungskonzern Junghans Microtec bei Rottweil besucht
Bereits am frühen Morgen des 1. September haben Antimilitarist:innen der Rüstungsfirma Junghans Microtec in der Nähe von Rottweil einen Besuch abgestattet und mit Ketten die Tore zugekettet um den Betrieb für einen Moment zu stören. Die Firma ist führender Herrsteller von Zündern für NATO Munition und die Bundeswehr her und kooperiert mit dem Rüstungskonzern Rheinmetall. (Bericht & Fotos)
Berlin
Rund 700 Personen haben sich am 2. September 2023 an der Demonstration „Nein zu Krieg und Aufrüstung“ der Berliner Antikriegskoordination beteiligt. Die Initiative Rheinmetall Entwaffnen rief die Teilnehmenden dazu auf, „sich nicht vor den Karren der Kriegstreiber*innen“ spannen zu lassen und international für eine wirklich „solidarische, eine klassenlose Gesellschaft“ zu kämpfen. (Bericht)
In der Nacht auf den Antikriegstag haben Antimilitarist:innen eine Antikriegsparole auf die SPD-Zentrale in Berlin gesprüht (Video siehe unten / Quelle)
Karlsruhe
An der Kundgebung haben sich rund 150 Menschen beteiligt. Es gab Reden der DfG-VK, den Naturfreunden, dem Friedensbündnis und der ver.di Jugend. Von Aktivist:innen wurden vor Ort auch Flugblätter der morgendlichen Aktion bei der Rüstungsfirma “Junghans Microtec” verteilt und mit einem großen Banner Stellung gegen Waffenlieferungen bezogen.
Kiel
In der Kieler Innenstadt fand am Antikriegstag eine Kundgebung verschiedener antimilitaritischer, friedenspolitischer und revolutionärer Organisationen statt. Neben vielen Infomaterialien und Reden gab es die Möglichkeit Kriegstreiber symbolisch mit einem Tennisball umzuwerfen. Es wurde klar gemacht, dass die Kriege der Herrschenden nie im Interesse der Arbeiter:innenklasse sind und der Kampf für Frieden und gegen den Imperialismus eng verbunden ist mit der sozialen Frage und dem Kampf für den Sozialismus.
Hamburg
In Hamburg waren mehrere hundert Menschen auf der Straße. Mit dabei auch ein klassenkämpferischer Block mit 150 Personen. Der Block machte klar, dass sich im Ukraine Krieg weder auf die Seite Russlands noch auf die Seite der NATO gestellt werden darf, dass wir stattdessen an der Seite der Arbeiter:innen in Russland und der Ukraine stehen. Im Anschluss gab es eine Kundgebung der Kampagne „Nieder mit dem Krieg“ (siehe unten)(Bericht)
Tübingen
In Tübingen haben sich ca. 150 Menschen an einer Kundgebung beteiligt. Dazu aufgerufen hatten die VVN BdA, das Antikapitalistische Klimatreffen (ToAkt), die Kommunistische Organisation (KO), die Informationsstelle Militarisierung, dass Offene Antifa Treffen und weitere Gruppen. Hier ein Redebeitrag vom Offenen Treffen gegen Faschismus und Rassismus in Tübingen & Region
Hannover
In Hannover mobilisierte ein internationalistisches Bündnis am 2. September zu einern Demonstration, mit klarer Positionierung gegen die Herrschenden auf beiden Seiten im Ukrainekrieg, gegen die Kriegstreiber in Deutschland und mit dem Aufruf zur Solidarität mit den Unterdrückten in Kurdistan, die unter dem türkischen Angriffskrieg leiden, den Armenier:innen in Berg Karabagh, der Bevölkerung im Yemen, in Westafrika und im Nahen Osten.
Duisburg
Mit einer symbolischen Aktion wurde am Antikriegstag von Aktivist:innen das Büro der Partei die Grünen in Duisburg mit roter Farbe markiert und für die AnwohnerInnen viele Zettel hinterlassen, warum es notwendig ist Sand ins Getriebe des deutschen Imperialismus zu streuen. (Quelle)
Weitere Städte
In vielen weiteren Städten gab es Aktionen und Demonstrationen, darunter Augsburg, Essen, Frankfurt (Main), Freiburg, Hagen, Köln, Leipzig und Wuppertal. Dazu aufgerufen hatte u.a. die Förderation Klassenkämpferischer Organisationen die selbst die Kundgebungen organisiert hat oder sich daran beteiligt hat. Bericht: https://perspektive-online.net/2023/09/das-war-der-revolutionaere-antikriegstag-2023/
Nieder mit dem Krieg
In vielen Städten gab es am Antikriegstag Aktionen und Kundgebungen von der Solidaritätskampagne „Nieder mit dm Krieg“ – in Solidarität mit Kommunist:innen in Russland und der Ukraine. Zum Ziel der Kampagne heißt es: „Mit dieser Kampagne erklären wir unsere volle Solidarität mit der kommunistischen und revolutionären Bewegung der Ukraine und Russlands, die den Kampf gegen beide Kriegsparteien und für die Verteidigung der Interessen der Arbeiterklasse führt. Wir vertreten die Position des proletarischen Internationalismus – die Ablehnung des Krieges von beiden Seiten und den Kampf für die Macht der Arbeiterklasse.“ Mehr Infos: https://niedermitdemkrieg.de/