Hier ein Bericht von Solidarität und Klassenkampf zur Kundgebung gegen Ausgangssperren:
Heute demonstrierten 300 Menschen auf dem Marienplatz gegen die sinnlosen und populistischen Ausgangssperren und für eine echte Pandemiebekämpfung. Mit Transpis und Schildern wurde sich klar von Querdenken und anderen Rechten distanziert.

Drei Wochen bezahlte Pause!

Bei der Kundgebung sprachen unter anderem eine Beschäftigte aus der Pflege, eine Vertreterin der antirassistischen Initiative 0711 United und eine Rednerin zum 1. Mai.

Die Redner:innen und Teilnehmer:innen der Kundgebung sind wütend über die weiteren Einschränkungen im Privaten, während Unternehmen seit über einem Jahr nur wenige Corona-Schutzmaßnahmen einhalten müssen. Es wurde eine mehrwöchige bezahlte Pause gefordert für alle, die in nicht notwendigen Betrieben arbeiten, bis die Pandemie besiegt ist. Dafür sollen die Superreichen und Krisengewinnler:innen zur Kasse gebeten werden.

Polizei wird gewaltätig!

Nach der Kundgebung zogen die Teilnehmer:innen der Kundgebung in einer spontanen Demonstration.Während der Demo wurden durchweg Masken getragen und Abstände eingehalten. Auf Höhe Wilhelmsplatz griffen über Hundert Bullen grundlos die Demo an. Sie setzten massiv Pfefferspray ein, knüppelten und drängten die Demonstrierenden zusammen. Es kam zu mehreren Verletzten durch Pfefferspray und Platzwunden durch Polizeiknüppel.

Etwa 50 Menschen wurden eingekesselt und erhielten Anzeigen wegen „Verstoßes gegen die Ausgangssperre“. Besonders brisant: Auch Demosanitäter:innen wurden während der Versorgung von Verletzten angegriffen und ebenfalls eingekesselt.

Querdenken kriegt den Roten Teppich – Linke den Schlagstock!

Der Abend zeigte, dass trotz der kurzen Vorbereitungszeit viele Menschen bereit sind, gegen die Corona-Politik der Regierenden auf die Straße zu gehen. Es muss Schluss sein mit der Schonung von Reichen und Konzernen und der Gängelung einfacher Menschen. Gesundheit vor Profite!

Die Eskalation der Polizei zeigte, dass in Stuttgart mit zweierlei Maß gemessen wird. Vor zwei Wochen sah sie dabei zu wie 15.000 Corona-Leuger:innen und Nazis ohne Abstand und Maske die Stadt kaperten. Im Nachhinein wurde argumentiert, dass eine Auflösung der Demo nicht möglich gewesen sei, weil so eine Massenpanik riskiert und durch Zusammendrängen die Abstände verringert worden wären. Heute griff die Polizei eine linke Demo grundlos an, bei der Abstände und Maskenpflicht eingehalten wurden, drängte Menschen zusammen und missachtete deren Grundrechte.

Gemeinsam und solidarisch – Trotz Krise und Bullen!

Niemand bleibt im Regen stehen: Wer wegen der Teilnahme an der Demo wegen Verstoß gegen die Ausgangssperre angezeigt wurde, meldet sich bitte bei uns. Auch bei nicht angemeldeten Versammlungen gilt die Versammlungsfreiheit und nicht die Ausgangssperre (Corona-Landesverordnung §20 Abs. 6 Punkt 3). Wir haben Kontakt zu erfahrenen Antirepressionsstrukturen und Anwält:innen.

Für eine soziale Lösung der Corona Krise – Gegen Polizeigewalt und staatliche Willkür!

Wir werden weiter gegen die Ausgangssperre demonstrieren – Freitag- 23.4 – 20:30!

 

Siehe auch:

Demosanitäter (Sanitätsgruppe Südwest) auf Twitter.

Fotograf Jens Volle auf Twitter.