Der 25. November ist der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen*. Weltweit gehen an diesem Tag Frauen auf die Straße für eine Gesellschaft ohne Patriarchat, Frauenunterdrückung und Ausbeutung. In Stuttgart finden rund um diesen Tag verschiedene Aktivitäten statt, organisiert vom Aktionsbündnis 8. März. Dazu hat das Aktionsbündnis ein längeres Statement veröffentlicht, in dem es die Gewalt gegen Frauen* in die gesellschaftlichen Verhältnisse einordnet.
Statement: Gewalt gegen Frauen* ist Alltag
Weitere Informationen auf der Aktionsbündnis Website
Aufruf vom Aktionsbündnis: Gründe um auf die Straße zu gehen, gibt es auch hier in Deutschland genug.
Jede dritte Frau* erfährt mindestens einmal in ihrem Leben körperliche und/oder sexualisierte Gewalt. Häufiger als jeden dritten Tag wird eine Frau* in Deutschland durch ihren (Ex-)Partner ermordet. Dieses Jahr sind es schon alleine 125 Frauen* (Stand August 2020). Diese Gewalt ist kein Beziehungsdrama und hat nichts mit versehentlichem Überreagieren zu tun.
Grund dafür ist die kapitalistische und patriarchale Gesellschaft. Es sind jedoch nicht nur die einzelnen Männer, die Gewalt an Frauen* ausüben. Mittäter sind der Staat, die Medien, die Öffentlichkeit. Wieso gibt es so wenig entsprechende Hilfsangebote für Frauen*? Wieso gibt es kein Geld für ausreichend Frauen*hausplätze?
So demotivierend die Verhältnisse auch sein mögen, wir dürfen uns nicht davon zurückhalten lassen! Wenn uns diese Gesellschaft die Freiheit nimmt, unser Leben selbstbestimmt zu führen, dann müssen wir uns diese Freiheit erkämpfen! Ob in Indien die Pink-Sari oder der Widerstand von den lateinamerikanischen Frauen*, überall gehen Frauen* auf die Straße und stellen sich gegen die herrschende Gesellschaft. Wir können das auch tun.
Lasst uns gemeinsam aktiv werden und so an den vergangenen Kämpfen der Frauen* anknüpfen!
Denn Frauen, die kämpfen, sind Frauen, die leben!
Kundgebung: „Sexismus am Arbeitsplatz“
Am 25.11.2020 um 18:00 Uhr hinter dem Bahnhof Bad Cannstatt
Es sind nicht nur einzelne Männer, die Gewalt an Frauen* ausüben. Mitverantwortliche sind der Staat, die Medien, die Öffentlichkeit. Auch am Arbeitsplatz sind Frauen* immer wieder mit sexistischen Sprüchen und übergriffigem Handeln konfrontiert.
Mit einer Kundgebung sowie der Performance „Un violador en tu camino“ wollen wir auf die gesellschaftlichen und systematischen Ursachen von Gewalt gegen Frauen* aufmerksam machen und zeigen, dass wir diese
Zustände nicht länger schweigend hinnehmen werden.
Demonstration: „Gewalt gegen Frauen* ist Alltag – We fight back!“
Am 28.11.20 um 16:00 Uhr am Karlsplatz Stuttgart
Weltweit gehen Frauen* auf die Straßen, um für eine Gesellschaft zu kämpfen, in der Gewalt gegen Frauen* nicht mehr zum Alltag gehört! So wollen wir es auch hier in Stuttgart tun.
Wir sehen eine Demonstration als das außdrucksstärkste Mittel, um gemeinsam und kraftvoll Protest zu äußern. Gerade die Pandemie und die damit zusammenhängende steigende Gewalt gegen Frauen* hat uns nochmal
die Notwendigkeit vor Augen geführt, gegen Gewalt an Frauen* aktiv zu werden. Daher möchten wir so lange wie möglich an der Demonstration festhalten (natürlich mit geeignetem Hygienekonzept).
Hinweise zur Demonstration
Trotz Pandemie möchten wir zum Tag gegen Gewalt an Frauen* eine Demonstration durchführen. Wir sehen eine Demonstration aber als das geeignetste Mittel, um gemeinsam und kraftvoll Protest zu äußern. Gerade die Pandemie und die damit zusammenhängende steigende Gewalt gegen Frauen* hat uns nochmal die Notwendigkeit vor Augen geführt, gegen Gewalt an Frauen* aktiv zu werden. Daher möchten wir so lange, wie möglich an der Demonstration festhalten.
Zu der Demonstration rufen wir ausschließlich Frauen* auf, da sich der Kampf gegen Gewalt an Frauen*, auch explizit gegen patriarchales, übergriffiges und gewalttätiges Verhalten von Männern gegenüber Frauen* richtet. Männer, die sich mit den Protesten solidarisieren wollen, können sich gerne an: frauenkampf-soli[at]riseup.net wenden. Während der Proteste wird es außerdem eine Kinderbetreuung geben.
Entsprechend den aktuellen Corona-Umständen bereiten wir uns darauf vor, wie wir diese Demo gemeinsam, selbstbestimmt und sicher durchführen können. Dazu gehört natürlich auch, Hygienemaßnahmen vorzubereiten. Bitte bringt auf jeden Fall eure Maske mit und haltet Abstand. Für den Fall, dass die Infektionszahlen noch weiter steigen, diskutieren wir schon jetzt alternative Aktionsformen. Mögliche Änderungen werden wir über unsere Online-Kanäle bekannt geben.
Falls du Fragen zur Demonstration oder zur Kinderbetreuung hast und wenn du an der Demonstration teilnehmen möchtest, aber Bedenken hast, dann melde dich gerne bei uns (aktion-frauen[at]riseup.net). Gemeinsam können wir sicher eine Lösung finden oder offene Fragen klären. Uns ist wichtig, dass jede Frau* die Möglichkeit hat, sich einzubringen.