Ziel der Demonstration war es, gegen die menschenverachtenden Angriffe des Israelischen Militärs auf den Gazastreifen aktiv zu werden, ohne jedoch mit reaktionären fundamentalistischen Kräften zusammenzuarbeiten und sich für deren Ziele einspannen zu lassen. Dementsprechend fanden zwei Demonstrationen statt: Zur ersten mobilisierten vor allem muslimische und fundamentalistische islamistische, sowie konservative türkische und arabische Kräfte. An ihr beteiligten sich ca. 5000 Menschen.
Auf 14 Uhr wurde vor allem von linken palästinensischen, türkischen, kurdischen und deutschen Organisationen mobilisiert. Es beteiligten sich bis zu 2000 Menschen.
Auf der Demonstration wurden insbesondere Parolen wie “Schluss mit dem Massaker in Palästina”, “Deutsche Waffen, deutsches Geld morden mit in aller Welt” und “Hoch die internationale Solidarität” gerufen. Auf Schildern und Transparenten waren Forderungen nach einem sofortigen Ende der Angriffe und der Besatzung und für eine Lösung des Konflikts unter Berücksichtigung auch der Interessen der israelischen Bevölkerung, zu lesen.
Als RednerInnen traten u.a. Frau Hecht-Galinski und ein ehemaliger Aktivist gegen das Apartheids-Regime in Südafrika auf.
Die Polizei führte im Vorfeld Personenkontrollen durch und provozierte die Demonstration teilweise mit einem Spalier, es kam jedoch zu keinen Auseinandersetzungen.
Nicht zuletzt nach den Erfahrungen der islamistisch geprägten Demonstrationen, wurde die eigenständige Demonstration von den Gruppen des Internationalen Aktionsbündnis Stuttgart als Erfolg angesehen. Trotz kurzer Mobilisierungszeit und weit verbreiteter Vorbehalte bis in die deutsche Linke hinein, sich strikt für eine Ende der israelischen Angriffe auszusprechen, ist es gelungen eine große Demonstration auf die Beine zu stellen. Vereinzelte türkische Nationalfahnen, sowie Schilder die als Verhamlosung der Verfolgung der jüdischen Bevölkerung im Nazi-Faschismus aufgefasst werden konnten, wurden nicht zugelassen, ohne dass es dadurch zu größeren Streitereien gekommen wäre.
Die Demonstration hat verdeutlicht, dass die Aufgabe der linken und revolutionären Kräfte, gegen den Massenmord und der Unterdrückung der palästinensichen Bevölkerung aktiv zu werden, ohne dabei das Recht der israelischen Bevölkerung auf den Schutz vor antisemitischen Anschlägen in Frage zu stellen, durchaus zu lösen ist. Statt Unterstützung oder Relativierung der militärischen Angriffe Israels oder eine Zusammenarbeit mit reaktionären Kräften, die nicht zuletzt aus antisemitischen Beweggründen heraus gegen die Israelische Besatzung Proteste organisieren, wurde ein Zeichen für eine Perspektive jenseits dieser Positionen, die letztlich nicht die Interessen der Menschen in Israel und Palästina vertreten, gesetzt.
Es gilt sich auch weiterhin für einen gerechten Frieden einzusetzen in dem weder die israelische noch die palästinensische Zivilbevölkerung von Krieg und Terror aufgrund fundamentalistischer Beweggründe und politischer Machtinteressen bedroht sind. Dies ist nur durch ein Ende der Besatzungspolitik und des Mauerbaus, sowie durch den gemeinsamen Kampf der fortschrittlichen und linken Kräfte Israels und Palästinas zu erreichen.
Beteiligt Euch an weiteren Protestaktionen!