Hallo liebe Genossinnen und Genossen, liebe Freundinnen und Freunde

Leider können wir als Revolutionäre Aktion Stuttgart nicht offen auftreten, da es immer wieder Repressalien gegen uns gibt. Von Ermittlungen wegen angeblichen Aufrufen zu Straftaten – gemeint war der Aufruf zur Verhinderung eines Naziaufmarsches – bis hin zu Ausreiseverboten für AktivistInnen, die gegen die Nato demonstrieren wollten, mit der Begründung sie stünden mit uns in Kontakt und seien daher als militant einzustufen.

Wir haben uns daher dafür entschieden unsere Struktur vor der staatlichen Repression zu schützen und an Anlässen wie diesem heute nur vermummt aufzutreten. Wir wollen es dem staatlichen Repressionsapparat nicht zu leicht zu machen und uns auch zukünftig auf die Weise engagieren die wir für richtig halten.

Der 1. Mai ist für uns der Tag, an dem wir unabhängig von konkreten Ereignissen für eine befreite Gesellschaftsordnung auf die Straßen gehen. An diesem Tag geht es uns darum, die vielen Teilbereichskämpfe und die tägliche Unzufriedenheit mit immer mieseren Arbeitsbedingungen und dem Stress in Schule und Uni, den Protest gegen Krieg, Sozialabbau, Rassismus und gegen patriarchale Diskriminierung auf einen Nenner zu bringen.
Dass wir diese verschiedenen Bereiche nicht einfach vereinzelt betrachten, sondern ihre Gemeinsamkeiten herausstellen, hat seinen guten Grund: Sie haben ihre Ursache heute im Kapitalismus.

Diese Erkenntnis verbindet uns mit Millionen Menschen weltweit, die heute mit der selben Positionierung auf die Straßen gehen. Wir alle wissen: eine Alternative zu diesem System ist möglich und nötig. Gerade in Zeiten der weltweiten Krise dieses Systems, in denen sein destruktiver Charakter umso deutlicher zu Tage tritt, gilt es daher unser Ziel deutlich zu formulieren: Nicht dem Kapitalismus darf die Zukunft gehören, sondern einer kommunistischen Gesellschaftsordnung die auf Solidarität und dem gemeinsamen Handeln aller aufbaut, in der kein Bedarf und kein Platz für Konkurrenzkampf, Rassismus und patriarchale Unterdrückung ist.
Mit der täglichen Zuspitzung der Verhältnisse, wird diese Perspektive immer aktueller. Es liegt letztlich an uns, ob wir dafür eintreten oder ob wir den Sozialabbauern, Lohnkürzern und Kriegstreibern weiterhin die Macht überlassen.

Nicht nur, aber gerade am 1. Mai rufen wir also dazu auf, aktiv zu werden, im politischen Widerstand gegen Aufrüstung, Repression und Faschismus und im Klassenkampf gegen die Angriffe von Staat und Kapital. Wir rufen aber auch dazu auf, nicht bei Aktivitäten stehen zu bleiben, sondern fortschrittliche, linke und revolutionäre Strukturen zu stärken, aufzubauen und zu unterstützen. Debatten und eine politische Praxis sind kollektiv zu führen und zu organisieren, Aktionen und Mobilisierungen nachzubereiten, aus Fehlern zu lernen und auf den gemachten Erfahrungen aufzubauen. All das geht nicht vereinzelt. In allen Bereichen gilt es daher Strukturen des Klassenkampfes, des politischen Widerstandes und selbstverwaltete Freiräume zu organisieren.

Es gilt letztlich aber auch, sich nicht auf Strukturen in einzelnen Bereichen zu beschränken, sondern sie als Teil eines umfassenden revolutionären Aufbauprozesses zu verstehen. Es gilt kontinuierlich den Aufbau einer revolutionären kommunistischen Organisation zu diskutieren, vorzubereiten und zu entwickeln.
Nur so können wir unsere Ziele erreichen und letztlich den Kapitalismus und jegliche Ausbeutung und Unterdrückung dorthin befördern wo sie längst hingehören – auf den Müllhaufen der Geschichte!

Für einen revolutionären Aufbauprozess!
Kapitalismus zerschlagen!
Für den Kommunismus!