Das Aktionsbündnis 8. März hat am internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen mehrere Aktionen in der Innenstadt durchgeführt. Hier der Bericht – auf der Website vom Aktionsbündnis finden sich weitere Fotos von der Blockade, der Demonstration und Plakataktionen.

Bericht vom Aktionsbündnis:

Heute morgen, am internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, haben wir um kurz nach 08.00 Uhr den Straßenverkehr am Stuttgarter Hauptbahnhof für einige Minuten gestoppt. Als Aktionsbündnis wollen wir damit auf die alltägliche Gewalt an Frauen aufmerksam machen.

Rund dreißig Frauen beteiligten sich an der Aktion. Mit Plakaten, Durchsagen, Flyern und Transparenten machten wir unser Anliegen sicht- und hörbar. Um an die ermordeten Frauen zu erinnern, wurden zusätzlich Kerzen am Straßenrand aufgestellt. Weiter ging es mit einer spontanen Demonstration die Königsstraße hoch, woraufhin in der Theodor-Heuss-Straße weiteres mal der Verkehr blockiert wurde.

Abschließend sind wir in kleineren Teams mit neongrünen Plakaten, welche verschiedene Fakten zu Gewalt an Frauen aufgreifen, in die Innenstadt gezogen.

Denn die Fakten sprechen für sich: Jeden Tag versucht ein (Ex-)Partner eine Frau zu ermorden, jeden dritten Tag gelingt es einem. Jede dritte Frau hat bereits körperliche oder sexuelle Gewalt erfahren. Die Liste an Gräueltaten gegenüber Frauen ist lang – auch hier in Deutschland. Generell lässt sich Gewalt auch nicht auf eine Kultur- oder Personengruppe zurückführen, sondern zieht sich durch alle Bildungs- und Sozialschichten und Generationen. Auch ist sie kein Relikt vergangener Zeiten.

Um 1960 wurden drei Frauen aus der Dominikanischen Republik aufgrund ihres Widerstands gegen die damalige Diktatur vom militärischen Geheimdienst brutal ermordet. Daraufhin riefen lateinamerikanische und karibische Frauen 1981 den Jahrestag aus, um insbesondere staatliche Akteure in die Verantwortung zu ziehen, den Opfern von Gewalt zu gedenken sowie um Mädchen und Frauen zu schützen.

Da Gewalt gegen Frauen aber noch immer Alltag ist und kaum öffentlich thematisiert, geschweige denn angegangen wird, ist es nötig, dass wir selbst aktiv werden.

Wenn Gewalttaten vor allem still und heimlich in den eigenen vier Wänden geschehen, ist es unsere Pflicht das Schweigen zu brechen. Wenn Gewalt an Frauen – angefangen bei psychischem Missbrauch, körperliche und sexuelle Übergriffe bis hin zu Vergewaltigung und Mord – Alltag ist, dann stören wir diesen Alltag.

Quelle und weiter Fotos